Paul Revere & The Raiders – The Best Of

In den USA gelten sie noch heute als Kultheroen. Dort genoss das Quintett aus Idaho, das gern in antiken Bürgerkriegs-Uniformen umher stolzierte, seit 1965 Starstatus. Der nationale Durchbruch gelang als Hausband der populären TV-Musikshow „WhereThe Action Is“. Die sehr patriotische Truppe aus dem Mittelwesten um Sänger Mark Lindsay und Bandleader Paul Revere ließ sich nicht, wie so viele US-Kollegen, von der British Invasion beeinflussen, sondern gab sich uramerikanisch mit Faible für schwitzigen R & B. Ihr erstes, für 57 Dollar produziertes Cover des Kingsmen-Brechers „Louie, Louie“ wirkte sich gleich doppelt positiv aus: Zum einen verhalf es zum Plattenvertrag mit dem bis dato in Sachen Rock jungfräulichen Columbia-Label, zum anderen stellte sich mit dem knapp dreiminütigen Kracher erster lokaler Erfolg ein. Mit jeder weiteren Produktion entfernten sich die Raiders allerdings vom ursprünglichen Brachialsound. Mit verfeinertem Konzept wie dem Antidrogen-Sone „Kicks“.

der Freiheits-Hymne „Hungry oder dem dylanesken „The Great Airplane Strike“ begeisterten sie nicht nur ihre vornehmlich weibliche Klientel, sondern auch den noch blutjungen Bruce Springsteen, der den knackig produzierten Raiders-Rock verinnerlichte. Das Aus kam, als Madchenliebling Mark Lindsay ausstieg und eine Solokarriere startete. Später reformierte er die Raiders, denen 1971 mit „Indian Reservation“ noch ihr einziger Welthit glückte.