Peggy Gou

I HEAR YOU

XL/Beggars/Indigo (VÖ; 7.6.)

Die Techno-Produzentin findet zwischen Club und Mainstream-Pop ein balearisches Berlin.

I HEAR YOU als „langerwartet“ zu bezeichnen, ist eine gewaltige Untertreibung. Im vergangenen Jahrzehnt, in dem Peggy Gou sieben EPs veröffentlicht und jeden coolen Club des Erdballs bespielt hat, ging die Reputation der DJ, Produzentin und Sängerin dermaßen durch die Decke, dass man sich auch nicht mehr wunderte, als Lenny Kravitz 2023 zusammen mit ihr im Duett sang. „I Believe In Love Again“ ist auch auf dem nun endlich erscheinenden Debütalbum zu hören, das ein Mix ist aus bereits veröffentlichten Hits und neuen Tracks.

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Das sorgt für eine gewisse Unausgeglichenkeit, die aber Programm sein dürfte. Wie auch der Kravitz-Gastauftritt bezeugt: Die südkoreanische Wahlberline-rin hat es sich gemütlich zwischen Club und Mainstream-Pop eingerichtet, und Genregrenzen sind vor allem dazu da, überschritten zu werden. Angesichts dessen klingt I HEAR YOU noch recht kongruent, denn der Vibe ist über weite Strecken von einem unbekümmerten Balearen-Feeling geprägt – wenn sie sich nicht wie in „Seoulsi Peggygou“ ausdrücklich auf ihre Herkunft bezieht.

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Schließlich ist der ebenfalls hier vertretene, herrlich sinnentleerte Euro-Dance-Knaller „It Goes Like) Nanana“ von 2021 weiter ihr größter Hit. Das muss nicht so bleiben, denn Peggy Gou beweist, dass sie problemlos beides kann, knackige Techno-Tanzbodenfüller wie „1+1=11“ und technoiden Pop wie „Lobster Telephone“.

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