Pennywise – Vier Re-Releases

„Wenn eine Band unbedingt nach uns spielen will, kann sie das gerne tun“, sagt Gitarrist Fletcher Dragge, aober sie wird keinen Fuß auf die Erde kriegen.“ Die remasterten Wiederveröffentlichungen der ersten vier Pennywise-Alben machen klar, warum das so ist. An den frühen Ohrwürmern der kalifornischen Punk-Rocker kann man sich besoffen hören, wie zum Beispiel an „Bro Hymn“ auf dem Debüt PENNYWISE (1991). Doch das Album enthält noch weitere schlechte Nachrichten für potentielle Pennywise-Herausforderer, „Living For Today“, „The Secret“ und „Homeless“ sind Ohrwürmer, ideale Aufbaunahrung für trotzige Schüler im Kampf gegen Autoritäten. PENNYWISE war die erste Veröffentlichung des Epitaph-Labels, die mehr als 100.000 Platten verkaufte. Das Quartett aus Hermosa Beach verstand seine Musik zu Beginn als ausgestreckten Mittelfinger in Richtung Grunge, das galt auch für UNKNOWN ROAD (1993), das mehrere hunderttausend Exemplare verkaufte und prompt Begehrlichkeiten der Majors weckte – doch auch sie bekamen den Finger. Das zweite Album erinnert stark an ihre Idole Bad Religion, ist allerdings kompakter und mit einer guten Prise Wir-sind-Kumpel-Pathos gewürzt. Das heisere Organ von Frontmann Jim Lindberg hat diese unwiderstehlich aufstachelnde Note, Trommler Bryon McMackin sorgte für die galoppierenden Rhythmen, ABOUT TIME (1995) wurde von Epitaph-Chef und Bad-Religion-Gitarrist Brett Gurewitz co-produziert. Es enthält bissigere, dichtere Kracher, in denen es Pennywise eindrucksvoll gelang, für ihre Aggressionen einen eigenen Ausdruck zu finden. Dragges Riffing ist variantenreich wie nie, Lindberg verläßt die vorgegebene Graffin-ldeal-Linie für eine tiefere Stimmlage, während die Rhythm-Section mit dem Bleifuß auf dem Gaspedal steht. 1996 erschoß sich Basser Jason Thirsk; ob der Alkoholiker sich umbringen wollte oder der Pistolenschuß sich versehentlich löste, wurde nie geklärt. FULL CIRCLE (1997), das ein Jahr später erschien, war der Einstand des neuen Bassers Randy Bradbury. Das vierte Album wurde das bis dato durchschlagskräftigste, nie zuvor hatten die Punks so einen fetten Sound hinbekommen, zudem gelang mit „Society“ ein weiter Publikumsfavorit. Inzwischen hatten die Labelkollegen Offspring ihren Giga-Seller SMASH veröffentlicht, prompt legte Lindberg mehr Wert auf Melodielinien. Ansonsten gab’s keine stilistischen Änderungen. Fans wollen mehr vom Gleichen, nur höher, schneller, weiter soll es sein. Dieser Devise folgten Pennywise. die die Helden von immer neuen Generationen Heranwachsender bleiben.

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