Peter Blegvad Trio – Hangman’s Hill

Peter Blegvad ist seit rund 30 Jahren im Pop-Geschäft und heute so etwas wie eine lebende Legende. Denn der New Yorker war Mitstreiter bei Kult-Truppen wie Faust, Slapp Happy und Henry Cow, spielte mit Koryphäen wie Michael Stipe, Carla Bley, Jack Bruce und John Zorn. Und erst im vergangenen Jahr hat er Slapp Happy in Originalbesetzung wiederbelebt und das von Kritikern hochgelobte Album CA VA auf den Markt gebracht. „Ich war und bin mein Leben lang der Avantgarde verbunden“, behauptet der sympathische Kauz gerne. Unter diesem Aspekt verwundert sein aktuelles Solo-Album denn doch, da HANGMAN’S HILL eher eine zwar freundliche, aber etwas beliebige Angelegenheit geworden ist. Okay, Blegvad ist Gitarrist und Sänger, sieht sich entsprechend in einer Singer/Songwriter-Tradition, seine Vorbilder sind Bob Dylan und Lou Reed. Nur verfügt Blegvad leider weder über das Charisma eines Dylan noch über die bestechende Knarzigkeit eines Reed. Kein Wunder, daß die 13 Songs vor sich hinplätschern, da sie weder stimmlich noch instrumental besonders abwechslungsreich daherkommen. Dabei hat Peter Blegvad mit den beiden ex-Henry Cow-Helden John Greaves am Bass und Chris Cutler am Schlagzeug eine profunde Rhythmussektion hinter sich. Und die Texte mit dem mal galligen, mal zärtlichen Humor haben’s ebenfalls in sich. Aber naja – ein paar hübsche Melodie-Ideen sind einfach zu wenig, um ein komplettes Album zu füllen.