Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass – I hear Voices
Wenn man Parliament und Farth, Wind & Fire zusammenlegt, dem ganzen eine weibliche Funky-Stimme hinzufügt und dazu noch mit Stilmitteln des Big Band-Jazz experimentiert, dann steht unter dem Strich ein wahrhaft einzigartiges Orchester: die Rhythm Combination & Brass des Posaunisten, Komponisten und Arrangeurs Peter Herbolzheimer. Der mittlerweile 43jährige Musiker scheint mit jedem seiner Alben um ein paar Jahre jünger zu werden. Er hat – neben anderen – den Jazz in Deutschland vom Staub befreit und sich in die Gehörgänge eines relativ jungen Publikums gespielt. Herbolzhcüner-Fans sind keine Jazz-Puristen, sondern aufgeschlossene Menschen mit einem Gespür für sehr gute Musik. Das bewiesen nicht zuletzt seine beiden Jazz-Galas, die ihn 1976 und 1977 volle Hallen mit einem jungen, enthusiastischen Publikum bescherten.
Peter Herbolzheimers Band schwebt stilistisch frei im Kaum, ist schwerlich mit irgendeinem Etikett zu versehen. Seine Musik ist so vielfältig wie die freien Gedanken des Individuums. Er hat mit allen ihm zur Verfügung stehenden stilistischen Möglichkeiten eine Musik geschaffen, die zwar allgemein zum Jazz-Rock tendiert, aber dennoch viel mehr hergibt. Schon das Titelstück steht für eine Form der Befreiung von Trends. Herbolzheimer produziert ein Klangfeuerwerk von beeindruckender Intensität. Dominierend sind hier der treibende Funky-Rhythmus und die Stimme der dänischen Sängerin Sänne Salomonsen. Herbolzhcimer hat die Fähigkeit, seine Stücke so zu arrangieren, daß das ganze Orchester plus Rhythmus plus Stimme zu einem Instrument aus einem Guß wird. Es ist erstaunlich zu hören, daß das Bundesverdienstkreuz auch manchmal solchen Menschen verliehen wird.
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