Peter Wells – Orphans
Boogierocker, Bluesfreaks, Freunde der quengelnden Slidegitarren, hier seid ihr richtig: Satte, crunchy Dur-Akkorde und wimmernde Slide-Licks bestimmen das Bild auf dem vierten Solo-Album des ehemaligen Rose Tattoo-Gitarristen. Dazu rumpelt die Rhythmusgruppe nicht eben elegant, aber dafür umso wirkungsvoller durch die zehn Songs, die Wells zusammen mit seiner Langzeitpartnerin Lucy De Soto geschrieben hat. Das Songwriting ist fürwahr nicht von schlechten Eltern, ‚Orphans‘ strotzt vor griffigen Hooks und unbändiger Spietfreude. Gleich beim Opener ‚No Second Chances‘ geht’s schnörkellos zur Sache, und Wells hält das hohe Tempo durch. Nur die countrylastige Ballade ‚Wild Flowers & Weeds‘ sowie der Barblues ‚Don’t Blame It On Me‘ lockern das stramme Rock’n’Roll-Menü auf. Kaum sind die letzten Gitarrensalven des furiosen Finales I’m With You‘ verraucht, gibt’s nur eins – das Ganze nochmal von vorn! Fazit: Ein Großer seines Fachs, dessen Herz offensichtlich im Mittelfinger schlägt, denn dort sitzt das Slideröhrchen. Kein Wunder, daß verbürgten Quellen zufolge Altmeister Keith Richards Alben von Peter Wells in seinem privaten Plattenschrank hortet.
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