Pharoahe Monch – Desire

Who-ho, freedom!“, verkündet ein Gospelchor. Es sind die ersten Worte, die auf diesem Album benutzt werden. Da kann man sich denken, dass hier kein Rapper am Mikro steht, dem nach Protzen zumute ist. Acht Jahre nach Internal Affairs, einem der sagenumwobenen Werke auf dem nicht mehr existenten Rawkus-Label, schwingt sich Pharoahe Monch zum Sprecher der Schwarzen auf. Wobei erden Feind auch im eigenen Lager ausmacht. Ganz besonders liegt es ihm am Herzen, dass die HipHopper endlich aufhören, falsche Images der Zuhälterei und Gewalt zu bedienen. Die Art und Weise, wie er das in „When The Gun Draws“ aufs Korn nimmt, dürfte für Diskussionen sorgen. Zum ersten Mal seit Langem nimmt im Rap-Lager auch mal wieder jemand die Worte von Public Enemy in den Mund („Welcome To The Terrordome“) und aktualisiert sie durch Breitseiten gegen den Irakkrieg, New Orleans und die Tötung Amadou Diallos. Desire ist eine Platte, die die alte Begeisterung für den kritischen Rap-Diskurs neu zu entfachen vermag. Dies ist nicht nur das Verdienst von Pharoahe Mönch und seiner Botschaften. Hilfreich zur Seite stehen ihm die Bläser der ewig jungen Band Tower Of Power und der betörende Gesang von Erykah Badu und Dwele. die allesamt für mehr Songqualität sorgen und der Musik eine kräftige Dosis Soul injizieren. Auch den an Elvis Presley erinnernden Vibe in „Body Baby“ und das schöne, an Marvin Gaye gemahnende Outro kriegt so leicht kein anderer hin. Mit solchen Leuten und solchen Ideen im Rücken kann der Kampf für Freiheit und gegen Dummheit beginnen. Eingefleischte HipHop-Fans haben auf jeden Fall wieder einen Grund, auf ihre Lieblingsmusik stolz zu sein. Auch sie dürften dieses Album als einen Akt der Befreiung betrachten.

www.pharoahe-monch.com