Philipp Poisel – Wo fängt dein Himmel an?
Junge Singer/Songwriter gibt’s wie Sand am Meer. Solche, die einen eigenen Sound in Musik und Sprache gefunden haben, schon sehr viel weniger. Der 25-jährige Philipp Poisel gehört zu dieser kleineren Gruppe. Neben dem Gespür für hübsche Gitarrenmotive und sehnsuchtsvolle Melodien gehört die Fähigkeit zu weiser Selbstbeschränkung zu seinen Stärken: Poisel singt in den 13 Songs meist mit ziemlich rückhaltloser Emotionalität, aber lässigem Gestus konsequent und unter Vermeidung großer Worte nur über Dinge aus seinem unmittelbaren Erleben. Das hat alles so etwas leicht slackerhaftes und ist gerade deshalb charmant. Gelegentlich geht Poisels Blick doch über die eigene Befindlichkeit hinaus zum Beispiel in der Sozial-Miniatur „Herr Reimer“- und auch das geht gut, weil der Sänger sich auch hier nicht schlauer gibt, als er ist, dem Hörer altkluge Belehrungen erspart. Auch musikalisch bleibt der lonesome troubadour aus Ludwigsburg bodenständig: Meist singt er ganz simpel nur zur Gitarre, gelegentlich tritt ein elektrisches Arrangement dazu-aber immer vermeidet er kurzlebige Klangmoden. In diesem Sommer haben bereits einige zehntausend Hörer live mit Poisel und seinen Songs Bekanntschaft gemacht, u.a. im Vorprogramm von Herbert Grönemeyer. Da passt der Bursche mit seiner leicht schluffigen Artikulation auch ganz gut hin-und dann doch wieder nicht, denn sein Auftreten und seine Musik gehören bei aller Eingängigkeit doch eindeutig in die Generation Indie. VÖ.15.8.
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>» STORY S. 24
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