Pictures

Promise

Virgin/Universal

Die deutsche Band spielt ihre Erfahrung aus und vertreibt düstere Gedanken mit euphorischem Power Pop.

Das Video zu „Down Under The Hill“ macht bereits einen sehr einladenden Eindruck. Man sieht geladene Gäste, die zuerst abwartend herumlungern, aber dann wegen der Musik anfangen, sich zu berühren und miteinander zu tanzen. Der Bann ist gebrochen. Dieses positive Gefühl erreicht auch bald den Hörer dieses Albums. In „Here I Come“ gibt es mal einen kräftigen Aufschrei von Sänger Maze Exler, gefolgt von garagigem Rumpeln und einem psychedelischen Zwischenspiel. Aber auch hier kommen Pictures letztendlich nicht von ihrer ansteckend euphorischen Art los, die sie sich jetzt angewöhnt haben.

Früher spielten sie u.a. bei Jonas (hoffentlich unvergessener Indie-Disco-Hit von ’99: „Grubby“) und Union Youth. Grimmig gingen sie ihrer Sehnsucht für Nirvana nach. Jetzt fühlen sie sich zum britischen Pop hingezogen. In „Emily“ etwa spielt die Band souverän ihren Bezug zu den Beatles oder Oasis aus. Volle Kraft voraus. Keine pseudo-intellektuellen Umwege, die man sonst immer im deutschen Pop geht. Pictures haben einen Lauf und trauen sich jetzt, ihn zum ersten Mal in ihrer Karriere richtig auszuleben. Da kommen bei uns Frühlingsgefühle auf, das muss man einfach genießen.