Pink Floyd – Inside Pink Floyd – A Critical Review 1967-1994

Recht anspruchsvoll in Titel und Verpackung, kann inside PINK FLOYD – A CRITICAL RE-VIEW 1967 – 1996 trotz 50-seitigem Track-by-Track-ßuch im Hochglanz-Format die hochgesteckten Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die zweiteilige, ursprünglich fürs britische Fernsehen konzipierte Dokumention geht zwar mit Detailliebe ans Werk, beschreibt minutiös die Entwicklung des Quartetts von Album zu Album, kommt in 1,85 :1 Widescreen und fährt von Dolby Digital 2.0 bis zu 5.1. und DTS Surround sämtliche Delikatessen für audiophile Feinschmecker auf – dennoch bleibt ein schaler Nachgeschmack. Diverse Zeitzeugen, vor allem aber drei Mitglieder der Pink Floyd-Coverband Mostly Autumn geben sich allzu geschwätzig, während man auf aktuelle Interviews mit den drei verbliebenen Mitgliedern David Gilmour. Richard Wright und Nick Mason sowie dem 1985 im Streit ausgescherten Banddiktator Roger Waters vergeblich wartet. Äußern sich die mittlerweile betagten Herren dann doch mal zu den verschiedenen Stadien ihrer Karriere, handelt es sich garantiert um Material aus längst offiziell zugänglichen Quellen der vergangenen Jahrzehnte. Nicht viel anders verfahren wurde bei den zahlreichen Archivfilmen der Segmente Videoclip und Konzertmitschnitt: Abgesehen von einer TV-Performance aus dem Jahre 1970, im Booklet fälschlicherweise auch noch auf das Jahr 1969 datiert, kurzen Ausschnitten aus „A Delicate Sound Of Thunder“, „Pulse“ und dem Promofilmchen von „Arnold Layne“ lässt sich auch hier nichts Bemerkenswertes oder gar Außergewöhnliches entdecken. Ist es denn tatsächlich so schwierig und kostspielig, die Rechte an interessanten Originalaufnahmen zu erwerben? Und warum entsteht bloß der Eindruck, dass die bei gleicher Firma unter Vertrag stehenden Mostly Autumn hier mehr gefeatured und promotet werden, als das zur Debatte stehende ehemalige Flaggschiff des Prog-Rock? Nicht nur beinharte Floyd-Aficionados werden diese limitierte wie formschöne Edition als optische Bereicherung im heimischen Regal empfinden – es bleibt allerdings zu befürchten, dass die Box hauptsächlich dort und nicht im DVD-Player ihre Tage fristen wird, bevor sie dann schließlich doch im Sonderangebots-Grabbeltisch des lokalen Second Hand-Ladens landet. Schade.