Pixies

Doggerel

BMG/Warner (VÖ: 30.9.)

Der verhexte Americana der Bostoner läuft ganz, ganz langsam im Classic-Rock-Hafen ein.

Manche Pressestatements klingen wie eine Drohung. „Wir sind auf jeden Fall gewachsen“, wird Pixies– Gitarrist Joey Santiago in einem Text zum neuen Album der Band, DOGGEREL, zitiert. Für Hardcore-Fans der frühen Pixies ist das keine gute Nachricht. Schließlich ist das Allertollste an der Band aus Boston immer gewesen, dass sie so klein und gemein klangen, wie ihr Name es vermuten ließ – und wie sich alle, die mit ihrem manischen Sound was anfangen konnten, in der Welt der Gewinner oft fühlten.

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Frank Black und Band waren die Tasmanischen Teufel unter den Goldenen Göttern des Rock’n’Roll, aber sie konnten sich zu Naturgewalten aufpusten, bis noch dem Letzten Kim Deals kuchenweicher Gesang, Santiagos Schrammeln und Blacks irres Geschrei in die Knochen gekrochen war. Ihren in den späten 80ern geborenen Mythos verwalten sie in der Spätphase ihrer Karriere mal fantasielos, mal – wie im Falle von DOGGEREL – ganz ordentlich.

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Songs wie „Haunted House“ hätten früher vielleicht halb so lang gedauert und räudiger geklungen. Aber Spaß macht der Hybrid aus verhextem Collegerock und Americana immer noch, obwohl Black mittlerweile nicht mehr ganz so zerrupft wie einst klingt, sondern tatsächlich: nach gutem, altem, passablem Rock. So richtig groß hören sich die Pixies zum Glück noch immer nicht an, dafür aber auch nur in Momenten wirklich großartig.

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