Prince :: Diamonds And Pearls
Es gibt Zeitgenossen, die behaupten, dass seine Hoheit nach Auflösung der Formation The Revolution nie wieder zur begnadeten Form früherer Tage auflief. Nun, Tatsache ist, dass Prince Roger Nelson seit rund 15 Jahren vom Ruhm vergangener Tage zehrt, dass Hits nur selten und eklektizistische Meisterwerke wie 1999, PURPLE RAIN, AROUND THE WORLD IN A DAY. SIGN’O THE TIMES oder LOVESEXY gar nicht mehr vorkommen. Den bis heute unerklärlichen Wendepunkt bildete diamonds AND PEARLS im Jahre 1991. Vielleicht lag es am intensiven Bemühen von Prince, sich auf nachfolgenden Alben verloren geglaubtes Terrain im Segment Rhythm’n’Blues, Soul, Funk und Hip-Hop zurückerobern zu müssen. Vielleicht aber auch am nagelneuen Ensemble The New Power Generation ohne Wendy & Lisa, ohne Morris Day. Oder aber schlicht daran, dass seine Zeit nach rund einer Dekade künstlerischer Brillanz schlicht abgelaufen war. Das auf DVD wiederveröffentlichte VHS-Paket diamonds and Pearls von 1992 präsentiert den kleinen Großen mit den hohen Hacken ein letztes Mal als kongenialen Selbsterneuerer: Eingerahmt in einen erzählerischen Rahmen mit Interviews diverser Bandmitglieder ergänzen sich acht u.a. von Spike Lee, Scott McCullough, Rebecca Blake und Randy St. Nicholas inszenierte Clips sowie vier Live-Mitschnitte zu einem recht unterhaltsamen Potpourri. Dass die erotischen Tanzszenen und das schwüle Pleasure-Dome-Sujet aus „Gett Off mal einen Skandal im prüden Amerika auslosten, ist für europäische Gemüter nur schwer nachzuvollziehen.
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