Prince

Piano & A Microphone 1983

Warner

Kurz vor der Superstarwerdung unterhielt sich der Meister mit dieser Klaviersession aus Blues, Gospel und Testläufen.

Was bringt es zu hören, wie Prince gerade mal eineinhalb Minuten lang „Purple Rain“ anspielt? Allein am Klavier, als Übung, vielleicht sogar nur als Zeitvertreib? Andererseits erliegen wir während der 90 Sekunden der Illusion, dass wir in diesem Moment Prince so nahekommen, wie nie zuvor: Nur er, dazu piano & a microphone.

Dass diese raue Aufnahme überhaupt überlebt hat, ist eine Sensation: Prince hat sehr genau darauf geachtet, was auf Bändern bleiben darf und was nicht. Diese Exklusivität legitimiert diese Veröffentlichung, und sie schenkt uns in ihrer willkürlichen Beiläufigkeit ein paar großartige Momente: Ebenfalls nur kurz spielt Prince „A Case Of You“ von Joni Mitchell, sein Falsett ist sensationell. Danach geht er in das alte Spiritual „Mary Don’t You Weep“ über, er bleibt in der Kopfstimme, dringt später aber in die dunkelsten Stimmregister vor – eine Leistungsschau, jedoch nicht mit heiligem Ernst vorgetragen, sondern mit großer Spielfreude.

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Prince probiert auch frühe Versionen von „Strange Relationship“ und „International Lover“, das nie auf einem Album veröffentlichte „Cold Coffee & Cocaine“ klingt wie eine Blues-Parodie, und nicht zum ersten Mal ertappt man sich bei dem Gedanken, dass von einem ganz anderen Künstler eine ähnliche Session-Aufnahme existieren könnte: von Helge Schneider.

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