Psychic TV

Dreams Less Sweet

Das zweite Album der ehemaligen Throbbing Gnstle-Mitglieder Genesis P-Orridge und Peter Christopherson in Begleitung diverser anderer Sektenmitglieder, die sich so treffend wie unsinnig Psychic TV nennen. DREAMS LESS SWEET bietet ein Gemischtwaren-Angebot, es klingt nach einer Mitternachts-Reise durch tibetanische Geschenkartikel-Shops, bei Vollmond, gemischt mit städtischen Gefühlen, die man beim Steckenbleiben im Feierabend-Verkehr hinter dem eigenen Lenkrad hat. Da taucht eine bizarre Collage von reproduzierten Geräuschen auf: Telephonklingeln. Hundegebell, Autohupen, tibetanische Knochen und Glocken, Vogelgezwitscher.

Kurz: Dies ist die private Geisterstunde der Herren P-Orridge und Christopherson und ihrer Gesinnungsbrüder, die sich auf dunklen Klostergängen mit sakraler Andacht produzieren. Psychic TV-Bruder Monte Cazazza (der Allroundkünstler aus Kalifornien) spricht in „Iron Glove“ über Telephon aus San Francisco zu Oboe und Percussion. Das Charles Manson-Stück „Always Is Always“ wird von einem Tenor in der Caxton Hall London gesungen.

DREAMS LESS SWEET ist so faszinierend wie einmalig. Und „White Nights“ mit dem lieblichen P-Orridge-Gesang könnte von den Beach Boys sein.