Puppetmastaz – Creature Funk

Die Boygroups der frühen Neunziger haben zwischenzeitlich gemischtgeschlechtlichen musikalischen Nichtssagern Platz gemacht, inhaltlich hat sich aber nichts Gewichtiges getan. Alternativ dazu gibt es seit einiger Zeit Berlins erste und einzige HipHop-Toygroup. Die sind auf den ersten Blick völlig ohne Geschlecht, handelt es sich doch um eine Horde Handpuppen. Auf dem Cover ihres neuen Albums sind dann auch ein paar Gründungsmitglieder der Band zu sehen, und zwar ein Maulwurf mit Zylinder, ein paar ungesund aussehender Frösche, ein Hase mit Trainigsjacke und Nashörner mit Walkman. Rein äußerlich würden die Herrschaften allerdings weniger in die Muppetshow als eher in Peter Jacksons krankes Puppen-Splatterepos „Meet The Feebles“ passen. Die Viecher rappen zwar lispelnd und slapsticklastig, musikalisch kommen sie allerdings ziemlich elektronisch und oldschoolmäßig daher: von Kasperletheater kann also keine Rede sein. Diese Platte rockt und ist erfrischend. www.puppetmastaz.de