Quicksilver – Comin‘ Thru
Quicksilver sind für mich die typischste aller West-Coast-Gruppen. Komischerweiser gibt es sie noch immer, obwohl de Mitglieder laufend wechseln. Und jedes mal, wenn ich fest davon überzeugt bin, dass die Gruppe nun endgültig auseinander gegangen ist, erscheint eine neue Platte. Von der Originalbesetzung sind inzwischen nur noch Dino Valenti (Vocals), Gary Ouncan (Gitarre) und Greg Elmore (Drums) übrig geblieben. Neu dabei sind Chuck Steaks (Orgel) und Mark Ryan (Bass). Als Nicky Hopkins Quicksilver verliess und sich den Stones als (beinahe) permanentes Mitglied anschloss, glaubte ich, dies sei das Ende von Quicksilver. Glücklicherweise habe ich mich geirrt. Steaks ist ein ausgezeichneter Organist. Er spielt noch rhythmusbetonter als Hopkins und ist mitverantwortlich für den neuen Sound der Gruppe. Ebenfalls sehr viel dazu beigetragen haben Elmore und Ryan, die beiden anderen Rhythmiker, die sich geradezu vorbildlich ergänzen. Duncans Gitarrensoli sind spärlich aber gerade deshalb besonders wirkungsvoll. Doch die dominierende Persönlichkeit ist immer noch Dino Valenti. Besonders gut gefallen mir seine Vocals von ‚Changes‘, dritter Track der ersten Seite. Auf vier der sieben Nummern macht eine Brass-Section mit. Sieben Bläser sorgen für einen noch volleren und noch abwechslungsreicheren Sound. Alte Quicksilver-Fans werden es schade finden, dass von der ursprünglichen Musik kaum noch etwas übrig geblieben ist. Die fliessenden Melodien haben harten Rhythmen Platz gemacht. Der Quicksilver-Sound von Heute ist sehr Soulbeeinflusst und an die „alten Zeiten“ erinnert höchstens noch Dinos Stimme. Ich finde es auf alle Fälle interessant, wie sich Quicksilver von Platte zu Platte weiterentwickelt hat. Weitere Titel: Doin‘ Time In The U.S.A., Chicken, California State Correctional Facility Blues, Forty Days, Don’t Lose It, Mojo.
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