Racer X – Live Extreme Volume

Für Gitarrenwunder Paul Gilbert ist das die Rocer X-Abschiedsvorstellung. Er stieg inzwischen wg. Solo-Träumen aus. Der Mann aus der Mike Varney-Talentschmiede hat nicht nur deshalb genug Potential, weil er 1987 in Amerika Yngwie Malmsteen (eine weitere Varney-Entdeckung) vom Gitarrenthron stieß. Ist nur die Frage, ob Racer X ohne Gilberts schnelle Finger und Ideen auch in Zukunft so überzeugend klingen wie auf diesem überaus gelungenen Live-Schnitt.

Eine der großen (und vielen] Stärken der Scheibe ist, daß das Individual-Können von Pauls Ex-Kumpels an den Saiten (Bruce Bouillet als aufstrebender Gitarrist und John Alderete als Basser) aufgezeigt wird, und so dröhnt der klingende Silberstreif am Horizont überzeugend aus den Boxen. Mit Bedacht und toll produziert, mit bester Übermittlung des Live-Gefühls und mit hervorragendem Songmaterial. ipk) (CD simultan mit LP, keine Bonus-Tracks) 4 BLUE ÖYSTBR CULT An dieser, ihrer 14. LP haben die Männer vom Cult und Vordenker Sandy Pearlmon lange gewerkelt. Daß mit der Scheibe alles seine Richtigkeit hat, lag ihnen wohl sehr am Herzen. So sehr, daß sie im Frühjahr lieber ohne Album auf eine (dann entsprechend sang- und klanglos verhallende) Tournee kamen, als dem rechtzeitigen Abgabetermin zuliebe irgendwelche Kompromisse einzugehen. So weit sich in der Hard & Heavy-Sparte überhaupt wegweisende Entwicklungen wahrnehmen lassen, an BÖC gingen sie jedenfalls spurlos vorüber. Die Band tritt offiziell wieder in der Ur-Besetzung aus Eric Bloom, Joe und Albert Bouchard, Bück Dhorma und Alan Lanier an und setzt auf den vordergründig kraftstrotzenden, in Wirklichkeit aber mit sämtlichen Arrangeurskniffen austarierten und gezähmten Theaterdonner, auf dessen Schwingen sich BÖC Anfang der 70er in die Hitlisten tragen ließen. Wen das nicht stört: Hier sind ausgebuffte Profis am Werk, macht Freude zuzuhören, besonders der kompositionstechnisch deutlich überlegenen B-Seite. (CD und MC simultan mit LP, keine Bonus-Tracks)