Rage Against The Machine – The Battle Of Los Angeles :: Aggressiv

Da ist sie wieder: Die härteste und erfolgreichste Polit-Band aller Zeiten, das gebündelte Rap-Rock-Crossover-Paket und das gute Gewissen der Rockmusik. Rage Against The Machine dürfen für sich in Anspruch nehmen, eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Band der 90er Jahre zu sein. Sei es wegen ihres unermüdlichen Aktivismus‘ oder ganz einfach wegen ihrer Musik. Und die klingt nach dreijähriger Pause noch genau so wuchtig, aggressiv und plättend, wie auf den beiden Vorgängern. Mehr noch: Rage sind sogar noch eine Spur härter geworden. Die Riffs sind scharf wie Rasierklingen, die Rhythmussektion die reinste Croovemaschine und Sänger Zack de ia Rocha betätigt sich als lyrischer Revoluzzer ersten Grades: Da geht es um Guerillas, Bomben, Arbeiterklasse, Armut, Hunger und jede Menge Krieg – ein Manifest zum bewaffneten Widerstand, eine Anleitung zum Bombenbauen und ein Rock-Album mit Tiefgang. Für die heutige Zeit selten genug. Zudem hat Tom Morello seine Gitarrentechnik inzwischen so weit verfeinert, daß er nicht nur mörderische Riffs in bester Hendrix-Manier beisteuert (etwa in „Sleep Now In The Fire“), sondern auch viele kleine, interessante Licks, Effekte und Spielereien. Zum Beispiel das infernale Feedback-Gewitter auf „Maria“, die knarzigen Hooks in „Hungry People“ oder die Effektgerätspielereien in „Ashes In The Fall“. Dadurch gewinnt der Vortrag ein spielerisches, auflockerndes Element, das einen wichtigen Gegenpol zum ernsthaften Anliegen der Lyrics bildet. Und Zack mimt nicht mehr in allen zwölf Stücken den energetischen Schreihals, er muß sich nicht mehr ständig auskotzen. In „Maria“ versucht er zum ersten Mal, richtig zu singen – und das klingt so spannend, wie das gesamte Album. Kompliment.