Ralley – 1, 2, 3, 4
Als wir noch keine Globalisierungsopfer waren: Die vier Jungnostalgiker von Ralley sind auf dem Trip zurück in die eigene Vergangenheit mitten hinein in die Endsiebziger, wo alles zu eng war: Die Hosen, das Kinderzimmer, und auch das Draußen, weswegen Kanzler Helmut Schmidt dem Russen kräftig auf die Zehen trat. Ralley schaffen sich eine eigene Identität aus alten Polaroids. Songs als kleine Fluchten für zwischendurch, zurück zum Bonanzarad, dem Gerd Müller-Aufkleber auf dem Kühlschrank und Völkerball auf der Wiese, instrumentiert mit Strawberry-Fields-Orgeleien und Gitarren,die manchmal so klingen, als hätte man sie direkt über ein Transistorradio verstärkt, aber viel öfter einfach nur Wärme schaffen sollen. Kritische Geister schimpfen es infantil, sich so in der Vergangenheit einzulullen. Ralley gelingt dies ziemlich charmant, und nur selten klingen sie wehleidig. Gegen eine seltsame nachpubertäre Slacker-Müdigkeit sind aber auch sie nicht gefeit. Dies, wie auch einige eher mittelmäßige Songs, sei ihnen vom ehemaligen Besitzereines Bonanzarades aber verziehen.
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