Rambos Mondfahrt – „„Alien – Die Rückkehr“ von James Cameron :: Kinostart: 13. November

Sowas gefällt den Amerikanern natürlich: markige Komik-Sprüche, raffinierte Waffensysteme, Frauen mit dem Sex-Appeal einer Handgranate und richtige Kerle, die den Finger immer am Abzug haben. Ein bißchen Langeweile im ersten Viertel, um Handlung vorzutäuschen und danach material- und thrillmäßig aus dem Vollen schöpfen zu können.

Jahrzehnte nach ihrer ersten Horrorfahrt wird Ripley (Sigourney Weaver) aus ihrer Tiefschlafkühltruhe geholt. Sie erfährt, daß auf dem Geburtsplaneten des Alien, auf dem noch unzählige unausgeschlüpfte Aliens in ihren Eiern auf Opfer warten, eine Kolonie eingerichtet wurde. Natürlich ist der Kontakt zu den Kolonisten abgerissen — und natürlich wird Ripley dazu überredet, die Rettungs-Expedition zu begleiten.

Die Raumschiffbesatzung sollte wohl dem „Dreckigen Dutzend“ nachempfunden weiden, erinnert aber eher an die neuen Werbefilme der Army. Nach zähem Nervenkrieg (Film gegen Zuschauer) und unzähligen Wehrsportspiclchen im düster-außerirdischen Ambiente bekommt man dann endlich Monster zu sehen. Die ekligen Tierchen werden einem gleich scharenweise in allen Größen geboten. Höhepunkt des Plots: Wir treffen Aliens Mama. Gipfel der Einfallslosigkeit: „Alien 2“ hat genau das selbe Ende wie „Alien 1“. Sigourney schafft es in letzter Sekunde, das Böse durch eine Schleuse ins All zu befördern.

Spannend war’s schon. James Cameron (Macher des genialen Schwarzenegger-Streifens „Terminator“) weiß, wie man sein Publikum in die Sessel preßt. Aber von endlosen Ramboismen (Waffenpflege in Großaufnahme, Drill und Ledernackenmentalität in jeder Lebenslage) und Erfolgs-Klischees entnervt, ist man froh, wenn man’s überstanden hat.