Randy Brecker – 34th N Lex

Großstadt-Sound macht sich nicht immer gut, doch (wenn er so eingefangen wird wie bei Randy Brecker, ist sein Überleben gesichert. Obwohl er sich auch bei seiner xten Dokumentation nicht in die dunklen Ecken vorwagt und lieber auf den hell erleuchteten, belebten Avenues bleibt. 34TH n lex ist daher genau das, was man von Brecker erwartet: ein reines Schlendern und Grooven. Dass Randy sich dafür zumeist die Trompete stopft, als würde er Miles Davis in seiner Grabesruh befragen, ist zwar genauso unoriginell wie der ständige Rhythmus-Kontakt, der per Drum-Computer gesucht und gefunden wird. Der Rest von 34th n lex ist aber tatsächlich mit edlen Fusion-Strichen handgemacht. Von ausgewiesenen Stimmungsmachern, die keinen genialen Geistesblitz brauchen, um ihr Netz der guten, unkompliziert umgesetzten Laune auszuwerfen. David Sanborn am Altsaxofon, Fred Wesley an der Posaune und Bruder Michael Brecker bilden eine Bläser-Sektion, die den entsprechenden Glanz für die Funkyaden und Latino-Sidesteps liefern. Mit Chris Taylor kommt ein klein bisschen Wes-Montgomery-Gitarren-Flair dazu, latenter HipHop trifft auf geradlinigen Club-Jazz. Radikale Neuerungen darf man daher hier nicht erwarten, der Wiedererkennungswert reicht bis weit in die steps AHEAO-Landschaften zurück. Weshalb sich 34TH N lex vorrangig an Fusion-Connaisseure mit Kurzzeitgedächtnis richtet.