Red hot chili peppers –

Fasten Your Seatbelts! O-Ton Red Hot Chili Peppers im kalifornischen BAM-Magazine: „We’re the slidingest, glidenest, movingest, groovingesl, rockingest, poppingest, baddest, gladdest band that ever walked the earth.“

Gewiß große Töne, die Vokalist Anthony Kiedes, Flea, der Bassist, Jack Sherman, Gitarre, und der die Drumsticks-haltende Cliff Martinez (früher bei den Weirdos) da spucken. Wem allerdings die von Andy Gill (Gang Of Four) produzierten Töne ihres Debütalbums zu Ohren gekommen sind, wird das Muhammed Ali-hafte Statement als gar nicht mehr so abwegig betrachten.

Obwohl von weißer Hautfarbe, lieben es die Jungs aus Los Angeles schwarz, sehr schwarz: Funk ’n‘ Rap. Ein Genre, dem zwischenzeitlich ein wenig die Puste auszugehen drohte. Den Peppers aber gelingt es, hier nicht nur für frischen Atem zu sorgen, sondern gleich ein solch heißes Feuer zu entfachen, daß einige blackies vor Neid erblassen werden.

Kiedes, Flea & Co. liefern, was man bei allen noch so formidablen Rappern auf Dauer vermißte: Musik, Musik und nochmals Musik. Muskulösen Funk, teils in Zeitlupe, teils in Zeitraffer aufgenommen, mit derart harten rhythmischen Handkantenschlägen, daß man unter Kopfhörer glatt meint, in Deckung gehen zu müssen; eine (klanglich variable) Gitarre, die so mancher Heavy Rock-Truppe zur Ehre gereichen würde, dazu Chili-scharfe Bläsersätze, und vorneweg einen Spontan-Rapper voller Power. Hendrix meets Grandmaster Flash meets ZZ Top meets George Clinton meets Kid Creole (ja, auch den) meets The Marx Brothers…

Tatsächlich wirkt das Ganze phasenweise so verrückt-überdreht, so grell und maßlos dick aufgetragen, daß sie sich selbst zu parodieren scheinen. Ein LP-Witz mit zehn herrlich saftigen (Song-) Pointen.