Regina Spektor – Begin To Hope :: VÖ: 11.8.

Das ist mal ein schöner Kussmund für die Alternative-Pop-Gemeinde. Regina Spektor kommt in den ersten drei Songs ihres neuen Albums immer wieder küssen („K/ss me 50 sweet and sofl „. Jf / kiss you where it s sore“.“.And he kissedme till the rnormng light“. sie ist das große Mädchen, das schon viel vom Leben gesehen hat (wahrscheinlich ist sie viel im Kino gewesen]. Was nicht heißen soll, dass die Künstlerin hier etwa Puzzleteile ihrer Autobiografie ans Publikum verschenkt. Zumeist geht es bei Regina Spektor darum, dass man die Liebe ja doch nicht durchhalten kann. Das Piano ist immer noch ihr bester Assistent in allen Lebenslagen, aber diesmal kommen auch die breiten Flächen ins Spiel, die knackige E-Gitarren und Synthie-Streicher erzeugen können, die um Airplay buhlen, begin to hope markiert eine weitere Etappe im liebesintensiven Entwicklungsroman von der in Russland geborenen Kellerloch-Chanteuse, die einmal das Darling

der amerikanischen Rock-Granden werden soll, wenn die Verkaufszahlen das hergeben. Regina Spektor bewegt sich auch auf Stufe drei dieser Geschichte mit der gebotenen Seriosität, sie verrät etwas von der Jazz- und Blues-Schule, die sie an zahlreichen Abenden in den Clubs der Lower East Side durchlaufen hat. Sie singt eine kitschfreie Hommage an Billie Holiday (..Lady“) und verliert sich in rhapsodischen Beiträgen [..20 Years Of Snow“), die allenfalls klassische Vorbilder kennen. In diesen Momenten der ziellosen Zerstreuung entfernt Regina Spektor sich auch von der fixen Idee, eine Tori Arnos für die Antifolk-Gemeinde werden zu können, zu der mehr Menschen sie gerne machen würden, als ihr letztlich lieb sein dürfte. Das ist das Pfund der Platte, sie will einfach keinen Frieden mit Erwartungshaltungen schließen. Im finalen Song“.Summer In The City“ nimmt die Sängerin und Songwriterin den Faden vom Anfang noch einmal auf und verbleibt mit besten Grüßen an das weltweit verstreute Volk der Melancholiker:.. When it’s Summer in the city/andyou’re so long gone from the city/ 1 start to miss you baby, sometimes“. Und das Piano darf wie im Film ganz langsam davonplinkern.

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