Rekord – Morgen

„It’s the Singer, not the song?“ Nein falsch, it’s the producer, not the song. Mario Thaler, Herr der Knöpfe im Weilheimer Mikrokosmos, hat Hand an die an sich faden Rekord gelegt. Interessanter klingen die „Ich-sitz-jetzt-hier-zu-haus-und-langweil-mich-aber-wo-anders-is.auch-nich-besser“-Nummern deshalb aber auch nur partiell. Thalers Bemühungen sind eher Kosmetik. Dann etwa, wenn in den Refrain des Intros „Flippern“ die gleiche Billigorgel reingeflickt wird, wie die, die im Song „Wellenreiten“ der Sportfreunde Stiller ertönt. Die elektronischen Störmomente in „Eigentlich ist alles ganz einfach“ machen noch lange keine neuen Notwist. Und wenn Herr Thaler dem Vierer Daniel Riedl, Andrej Wincierz, Tobias Reinbacher und Rainer Dinges Hallräume auftut wie auf „Wie“, ist das kein Sesam-öffne-dich in die innovative Popwelt; dann gähnt da einfach nur die Leere. Aber vielleicht ist das alles ein wenig ungerecht einer Combo gegenüber, die wie so viele andere im deutschprachigen Schrammelpop dilettieren und das allein schon für kreativ halten. Manchen Hörern genügt das ja auch schon.