Return II Space :: DMZ/Deep Mehdi Musik

Ein halbes Kilo Vinyl für den Weltfrieden. Malas überfälliges auf-den-Punkt-bringen von allem, was Dubstep eigentlich ausmacht.

Über die Bedeutung von Mala und Coki für die Geschichte des Dubstep muss man nicht diskutieren. Schließlich waren die beiden schwer daran beteiligt, den unehelichen Sohn von Drum’n’Bass und UK-Garage in die Kinderschuhe zu stecken. Dank des eigenen Labels DMZ, seinen Partys und eines ungeheurens Einflusses auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen wobbelte, kommt man an Digital Mystikz nicht mehr vorbei, wenn man sich nach einem Fixpunkt im Basskosmos London sehnt. Jetzt können wir hier auch nur bedingt von einem Album sprechen. Die sechs Tracks (pro Vinyl-Seite einer) sind eigentlich nur auf Malas Mist gewachsen und werden teilweise schon seit mehreren Jahren von DMZ und Konsorten in ihren Sets gespielt beziehungsweise auf Tapes gepackt. Da der letzte Release von Mala bald drei Jahre her ist und das Label vor ein paar Monaten seinen fünften Geburtstag feierte, konnte der Zeitpunkt kaum besser sein, den Bassheads in Croydon und Umgebung das Who-is-who seiner Dubplates unter die Ohren zu reiben. Es beginnt mit dem Highlight „Unexpected“. Diese so träge vor sich hin drohende, wunderschöne Melodie auf dem dunklen Beatgerüst ist zum verrückt werden genial. Das ausufernde „Mountain Dread March“ ist neben dem (mit Verlaub) steinalten „Eyez“ wohl der meisterwartete Song auf RETURN II SPACE und brodelt auf gewohnten 140 bpm durch die Nacht. Diese Musik lebt von ihren verschobenen Bässen, den schleppenden Beats und ihrer (so plakativ es auch klingen mag) Seele. Mit dem Titeltrack, seinen klirrenden Synths und den rollenden Percussions entlädt sich ein letztes subtiles Mal die enorme Wirkung dieses Dreierpacks. Wie alle DMZ-Releases ist das ganze übrigens vinyl only. Seit Jahr und Tag ist Mala Liebhaber des schwarzen Goldes und kümmert sich wie kein Zweiter höchstpersönlich um Artwork, Pressung und Vertrieb und legt sein ganzes Herzblut in die Produktion. Bis er das Okay für den Release gab, vergingen Monate. Man merkt es den Platten an. Das mehr als 500 Gramm schwere Endprodukt ist mit sehr viel Liebe zum Detail entstanden. Ein Muss, auch für den geneigten Quereinsteiger. Geschichtsstunde feat. Hoffnungsschimmer. So fing Dubstep an, so darf er bleiben.

Christopher Hunold

www.myspace.com/malamystikz