Rilo Kiley – The Execution Of All Things

Sensationshungrige Reporter haben wieder gnadenlos im Leben einer tollen Frau geschnüffelt: ein Hollywood-Kinderstar in unbedeutenden Filmen, ein Sitcom-Sternchen ist Jenny Lewis gewesen. Und will jetzt von all dem nichts mehr wissen. Weil, Recht hat sie, Rilo Kiley viel besser ist. Die Band, die Lewis mit Blake Sennett gründete, ist gut genug, um nicht gleich berühmt zu werden. Sie hat verrätselte, zynische, nachdenkliche Texte und eine Sängerin, die aus einem Country-Song eine Milchschnitte fürs Vorabend-Programm machen kann. Die Musik entzieht sich groben Rastern. Bei Rilo Kiley treffen Pedal-Steet-Gitarren auf Indie-Rock-Donner, kammermusikalische Sequenzen und einige Pirouetten aus der Singer/Songwriter-Schule. Das hört sich schon mal wie ein Jahrmarktstied an („My Slumbering Heart“), noch zünftiger wird’s beim Sing-Along mit Glockenspiel und Conor „Bright Eyes“ Oberst im Chor („With Arms Outstretched“). Das Album beginnt mit einem Song, den Lewis an ihre Generation adressiert hat: „The Good That Won’t Come Out“. Hat alles, um das Kommerz-Radio zu retten, wenn das Kommerz-Radio gerettet werden möchte. www.rilokiley.com