Ringo Starr – Ringo’s Rotogravure

Die „Dose Of Rock’n Roll“, die uns Ringo gleich als irreführenden Autakt zu seiner neuen LP verpaßt, hält leider nicht lange vor. Sein Boogie ist erschlafft, anscheinend mausert er sich langsam zum All American Entertainer. Die Liste der Mitwirkenden ist mal wieder spektakulär (Das Ehepaar McCartney, John Lennon, Eric Clapton, Dr. John, Klaus Vormann und Jim Keltner, um die wichtigsten zu nennen) – aber das ändert nichts daran, daß uns Ringo hier einige Schmachfetzen schlimmster Machart serviert. Ringo schwelgt in Nostalgie. Dabei gehört der Oldie“Hey Baby“ noch zum positiven Anteil des Repertoires. Die Country-Schnulze „Cryin“ klingt ganz einfach lächerlich, und „Las Brisas“ mit mexikanischen Tommein ist ja wohl ein alberner Scherz. Vielleicht fehlt mir dafür nur der richtige Humor, ich will mich gern belehren lassen. Diese LP ist ein Sammelsurium von Belanglosigkeiten. Wo ist die Stimmung geblieben, mit der Ringo bei seiner ersten Solo-LP loslegte? Er sollte sich „Rotogravure“ in seinen Backgammon-Koffer stecken und dem Disc-Jockey eines seiner Lieblings-Jet Set Clubs verehren. Aber der spielt seine Platten ja sowieso – so ist das eben, wenn man berühmt ist.