Riuichi Sakamoto – Left Handed Dream

Der Japaner Riuichi Sakamoto ist ein Drittel des bekannten Yellow Magic Orchestra Wie seine beiden Kollegen Yukihiro Takahashi und Haruomi Hosono bastelt er neben der Gruppen-Verpflichtung emsig an Solo-Projekten. Gerade mit seinen zahlreichen Solo-LPs hat er sich im Laufe der letzten Jahre in Japan den Ruf als engagierter Begründer einer modernen japanischen Popmusik geschaffen. Die Unterstützung von westlichen Musikern – wie in diesem Fall von dem Engländer Robin Scott alias M („Pop Muzik“) und dem Gitarristen Adrian Belew – ermöglichte ihm dabei eine Synthese aus westlicher Popmusik mit traditionellen Musik-Strukturen aus Japan.

Seine LP LEFT HANDED DREAM ist ein Klassiker oder besser gesagt Die Original-LP von 1981, das japanische Album Die vorliegende deutsche Pressung wurde leider gegenüber dem Original in unverständlicher Form frisiert. Einige neue.

mehr auf westliche Hörgewohnheiten zugeschnittene Kompositionen wurden -eingefügt, auf der Strecke blieb die inhaltliche Geschlossenheit.

Der rote Faden der Musik wird von der Rhythmik geprägt. Schnelle, fließende, ständig varuerende Läufe zeichnen ein facettenreiches, dennoch dezentes Bild Meist drängen Percussion-lnstrumente in den Vordergrund, auf den Einsatz des konventionellen Schlagzeuges wurde weitgehend verzichtet. Talking Heads-Einflüsse kommen nicht zuletzt durch Gitarrist Adrian Belew zum Durchbruch Belew tauchte ja schon auf seiner Solo-LP LONE RH1-NO in verwandte Urwald-Geräusche ein Der verhaltene Gesang erklingt meist in japanischer Sprache und gliedert sich so in die exotische Atmosphäre der meisten Songs ein Nur wenn Robin Scott ans Mikro tritt, drängt eine Übermacht an westlicher Pop-Kultur in den Vordergrund, Und gerade hier liegt das grundsätzliche Manko der LP, Gegenüber dem Original agiert der „M“-Mastermind auf der Neu-Fassung mit wesentlich mehr Dominanz. So ist die vorliegende LP LEFT HANDED DREAM leider nur ein leidlicher Kompromiß.