Robbie Williams – Nobody Someday DVD/VHS

Er findet nicht wenige seiner Songs schlicht scheiße. Er hasst seinen Job [„Die Bezahlung ist fantastisch das ist das Einzige, was toll daran ist“). Er hält sich für einen egoistischen, selbstmitleidigen Narren und hat panische Angst davor, das Publikum mit seiner Show zu langweilen. Er verbringt die Hälfte seiner Zeit damit, sich zu fragen, „wie ich hier rauskomme“, denn: „Nichts daran hat mir je Spaß gemacht. Vor langer Zeit schuf ich diese Fassade, die die Bühne betritt und zehntausend Leuten nicht zeigt, dass ich mich nicht amüsiere“-aber am Ende tut er es doch, und zwar mit der Freude eines kleinen Jungen, der zu Weihnachten die lang ersehnte Eisenbahn geschenkt bekommen hat. Es ist die unglaubliche Fülle emotionsgeladener Momente voller Intimität, die NOBODY SOMEDAY, das filmische Protokoll der vierwöchigen 2001-Eurotourvon Robbie Superstar, zu einem einsamen Meilenstein in Sachen Rock-Doku werden lassen wird, weil Brian Hills Kamera bei allem Glamour immer den Menschen hinter der Fassade findet, egal ob im Konzertsaal, beim Uno-Spielen im Hotel, im Tourbus oder auf dem Fußballplatz. Selten wurde diese im gleichen Maße beflügelnde wie zerstörerische Melange aus Sex, Drugs und Rock’n’Roll derart schonungslos portraitiert, wobei es folgerichtig öfters ordentlich zur Sache geht: Andere mögen sich vor dem Gig mit einem unverfänglichen „Mimimimi“ warmsingen, Robbie indes trällert lieber „Suck his dick, his mighty dick and swallow“. Und bekennt: „Mein Hirn und meine Eier führen Krieg. Ich will und kann nur vögeln, wenn ich trinke.“ Für die DVD-Version wurde Hills ursprünglich gut vierstündiger und schließlich auf rund 90 Minuten komprimierter Film um eine Bonus Section, bestehend aus einem Quiz (trotz zusätzlicher Clips verzichtbar) und einer Bildergalerie (dito], ergänzt.

www.nobodysomeday.com