Robbie Williams

Teeniestar, Suffnase, Stehaufmännchen. Pop-Phänomen, egal was Robbie Williams (an)treibt, es fällt einem schwer, ihn nicht zu mögen. Auch wenn er in einem neuerlichen Anfall von Superstardom den Londoner Vorort Knebworth in eine gigantische Arena verwandelt und mit 375-000 Besuchern an drei Tagen neue Maßstäbe in Sachen Livekonzerte setzt. Maßstäbe, bei denen selbst Chefentertainer Williams der Arsch auf Grundeis zu gehen scheint, die ihn gleichzeitig aber auch zu absoluter Höchstform antreiben. Mit der Kippe zwischen bis auf die Grundfesten abnagten Fingernägeln zittert und schreit er sich an den Bühnenrand, um anschließend mit den Massen Katz und Maus zu spielen. „Good evening Knebworth. Im Robbie Williams, this is my band and for the next two hours your ass is mine „. Klare Ansage, und 120.000 vorwiegend weibliche und hübsche Hintern hüpfen zu „Let Me Entertain You“, „Rock DJ“ und „Feel“ bis in die letzte Reihe im Takt. In diesen Größenordnungen ein mehr als beeindruckendes Bild, dass durch zahlreiche Hubschrauberkameras in Gänsehautmanier auf die Bühnenleinwände gezaubert wird. Bei „Come Undone“ holt sich Robbie Williams ein Mädel aus dem Publikum auf die Bühne, das ihm gleich mit festem Griff an den Hintern geht. Er revanchiert sich mit spontanem Busengrapschen. Geknutsche und der glücklichen Bestätigung, dass seine Fans offenbar genauso durchgeknallt sind wie er. Nach einem derartigen Pop-Spektakel sind die Extras Outtakes der Proben, Backstage-Szenen. Fan-Tagebuch eher entbehrlich. Bis auf eine Interview-Sequenz, in der Williams gefragt wird, wann er denn nun der echte Robbie Williams sei, auf der Bühne oder privat. Antwort: I’m always the real Robbie Williams. But on stage Im Robbie Williams multiplied by two.“ Sympathischer Größenwahn.