Robert Randolph & The Family Band – Unclassified

Jahrelang galt Robert Rani dolph als jugendlicher Kleinkrimineller, nur um dann seine Liebe zu Gott und zum I Kirchenchor zu entdecken. Halleluja! Doch zum Glück verlegte ersieh nicht auf Kesselpauke oder Triangel, sondern auf die Pedal-Steel-Gitarre, ein chrompoliertes Saiteninstrument, das auf einem Stativ gespielt wird und eine unglaubliche Dynamik besitzt. Vor allem, wenn man es so interpretiert wie Randolph, nämlich mit einer Extraportion Blues und Rock. Mit kraftvollen Soli, verspielten Licks und einem Maximum an technischer Raffinesse. Das zeigt sich bereits im Opener „Going In The Right Direction“. Randolph gibt in dem programmatisch betitelten Stück die Gangart für die übrigen zehn Songs vor und liefert damit eine Visitenkarte seiner spielerischen Brillanz ab. Als Gitarrist, dessen Idole Stevie Ray Vaughan, Jimi Hendrix oder Ben Harper sind, der einen richtig fetten Sound hat. sich die stärksten Melodien aus den Saiten schüttelt und ein begnadeter Sänger und Songwriter ist. So erinnert sein schrilles High-Energy-Organ an den durchgeknallten Genius von Sly Stone oder Little Richard, während seine Songs die Intensität von War, Temptations, Four Tops oderweiteren Motown-Veteranen besitzen. Ähnliche Attribute gelten für seine Texte, die sich als spirituelle Selbstreinigung und als Trip durch sein tiefstes Seelenleben erweisen. Eine therapeutische Auseinandersetzung mit seinem früheren Lebenswandel, mit Fehlern und Sünden und der anschließenden Läuterung. Nicht umsonst heißen die Stücke“.Soul Refreshing“, „Problems“ oder „Run For Life.“ Dabei macht Robert nie den Fehler, das Publikum missionieren zu wollen. Dafür hat der Twentysomething aus New Jersey dann doch zu viel Rock’n’Roll im Blut, zitiert in“.Nobody“ auch schon mal „Purple Haze“ oder intoniert in „Good Times “ den knackigsten Blues-Rock seit der Chicago Young Blues Generation. Ein Album, das lebt – es schreit, weint und groovt. VÖ: 24.11.

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