Robot Koch :: Songs For Trees And Cyborgs
Project: Mooncicle
Electronica: Luxuriös möblierte Klangräume
Es ist ein Klischee, natürlich, aber manchmal müht sich halt auch ein Klischee, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen: Elektronische Musik, so das Klischee, wird von Jungs gemacht, die nun Töne zusammenstecken wie früher Legosteine. Einer der besten Bastler, den dieses Land hervorgebracht hat, heißt Robert Koch, nennt sich Robot Koch und steht neben seinen eigenen Veröffentlichungen auch noch hinter Jahcoozi und The Tape Vs. RQM. Bei ihm zuhause in Berlin lagen offensichtlich noch viele Legos rum, denn SONGS FOR TREES AND CYBORGS ist bereits das zweite Album innerhalb nicht einmal eines Jahres. Anders aber als das grandiose DEATH STAR DROID wirkt die neue Bastelarbeit doch arg zerfahren. Klar, es ging im elektronischen Dub, den Koch programmiert, schon immer um Reduktion, aber diesmal verliert er sich allzu oft in detailverliebten Spielereien, dubsteppt hier ein bisschen, glitscht dort ein wenig, baut ein paar Broken Beats ein, aber findet schlussendlich zu selten zurück zur fesselnden Melodie. Was nicht bedeutet, dass hier nicht Klangräume zu betreten wären, wie man sie so luxuriös möbliert sonst kaum findet. Die Legokonstruktionen sind überzogen mit dickem Samt, manchmal auch mit Plüsch, aber leider stechen dann doch immer wieder die Ecken der spitzen Steinchen durch die gute Stimmung.
www.robotsdontsleep.com
Omar Rodríguez-López
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