Rod Stewart :: Reason To Believe: The Complete Mercury Studio Recordings

Bevor Rod Stewart zum gepflegten Langweiler in Bei Air wurde, war er einer der aufregendsten Sänger des britischen Rhythm’n’Blues-Booms. Auch seine ehemalige Plattenfirma hat mittlerweile erkannt, dass mit dem in der Zeit von 1969 bis 1974 entstandenen Material die künstlerische Essenz von „Rod The Mod“ in ihren Archiven ruht. Nach seinem Ausscheiden aus der Jeff Beck Group Ende der sechziger Jahre startete Rod Stewart gleich zwei Karrieren, eine als Frontmann bei der Neuauflage der (Small) Faces und eine als Solokünstler. Bei beiden mit reichlich Alkohol getränkten Projekten unterstützte ihn der spätere Rolling Stone Ron Wood als Gitarrist und Co-Autor. Der spätestens mit seiner Single „Sailing“ zu Weltruhm gekommene Sänger mit der Reibeisenstimme dankte 1975 den uneingeschränkten Arbeitseifer seiner Faces-Kumpels, indem er sie einfach im Londoner Regen stehen ließ und ins sonnige Kalifornien emigrierte. Das quadratische 3-CD-Digipack-Set Reason To Believe: The Complete Mercury Anthology bietet in chronologischer Reihenfolge sämtliche Aufnahmen jener Phase – inklusive rarer Singles („Oh! No Not My Baby“, „Ifs All Over Now“), B-Seiten („Jodie“, „What Made Milwaukee Famous“) sowie fünf Outtakes aus dem Smiler-Album. Schon auf den beiden ersten noch auf dem Progressive Sublabel Vertigo erschienenen Longplayern An Old Raincoat Won’t Let You Down und Gasoline Alley fand Stewart seine Formel aus geschmackvoll interpretierten Fremdkompositionen von u.a. Jagger/Richards, Bob Dylan und magischen Eigenwerken wie „Jo’s Lament“ und „Blind Prayer“. Doch erst dank des beiderseits des Atlantiks erfolgreichen dritten Albums Evey Picture Tells A Story mit All-Time-Favorites wie der Country-Ballade „Mandolin Wind“, oder dem mitreißenden Temptations-Cover „(I Know) I’m Losing You“ und dem Titelsong gelang Stewart der Durchbruch. Im Gespann mit Spezi Martin Quinttenton geriet dann der Folk-Evergreen „Maggie May“ zur weltweiten Nummer 1. Auf Quinttentons Hitgespür verließ sich Stewart auch bei den beiden nächsten Chartrennern „You Wear It Well“ und „Farewell“ aus dem süperben Never A Dull Moment von 1972. www.rodstewartfanclub.com/home.shtml