Roddy Frame – The North Star
Lange nicht gehört, aber immer noch hörenswert: Roddy Frame von Aztec Camera. Der debütiert mit THE NORTH STAR nicht nur als Solist, sondern klingt auch weitaus zwingender als auf dem enttäuschenden ’95er-Werk FRESTONIA. Der 34jährige Frame präsentiert sich jetzt als klassischer Singer-Songwriter, der euphorische Popsongs und epische Balladen intoniert. Um Trends hat er sich nie gekümmert. Frame war schon immer dann am besten, wenn er mit akustischer Gitarre eine Art modernen Bob Dylan verkörpern durfte, statt immer wieder Hit-Singles im Stil von „Somewhere In My Heart“ (’88) abliefern zu müssen. So kommt THE NORTH STAR auch ohne die schwülstigen Soul-Anleihen seiner Vorgänger aus, verzichtet auf Elektronik und orientiert sich wieder am ’83er- Meilenstein HIGH LAND, HARD RAIN, den Roddy im Alter von 16 Jahren einspielte. In den Texten geht es um Wiedergeburt, Neuanfang und Selbstfindung. Roddy Frame weiß endlich, wer er ist: ein erstklassiger Musiker, der mitunter stark zu Pathos und vordergründigen Klischees neigt. Das Album fällt mit 37 Minuten Spielzeit ziemlich knapp aus. Doch in der Kürze liegt in dem Fall die Würze. Ein solides Comeback.
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