Roger Glover – Mask
Als eine mittlere Überraschung dürfte das Solo-Album des Ex-Purple-Bassisten einschlagen. Der Mentor und Produzent diverser Schwermetall-Combos scheint immer stärker seine Ader für weniger schwergewichtige, dafür aber durchgehend poppige Songs zu entdecken. MASK wirkt fast wie ein Sammelbecken von Glovers gesammelten musikalischen Erfahrungen, wobei er sich eigener Aussage nach von Kollegen wie Phil Collins. Peter Gabriel und Police – hörbar – inspirieren ließ.
Seine Songs sind meist dezent gehalten – auf plakatives „Ear-catching“ wird bewußt verzichtet – und entfalten ihre Reize, mit viel Liebe zum Detail, erst nach mehrmaligem Hinhören.
Als absoluten Volltreffer darf man den siebenminütigen Titelsong werten: Eine unheimlich groovende und relaxte Nummer, die vor Spielwitz nur so strotzt. Federnde und doch treibende Percussion sowie fein gesetzte Synthi-Tupfer lassen aus den Instrumentalparts fesselnde und farbige Spannungselemente hervortreten.
Manche Ideen allerdings scheinen dann doch allzu sehr von Police abgekupfert zu sein. Bestes Beispiel dafür der eher harmlose Reggae-Titel „Pake it“.
Neben modernen Popsongs gibt’s natürlich auch härtere Kost, wie z.B. „Dancing Again“ – eine klassische Losgehnummer mit anmachendem Sax-Solo – oder der kraftvollen Mid-Tempo-Rocker „Hip Level“. Die meisten Songs gehen direkt vom Kopf in den Bauch und dann ins Bein – und das allein ist schon die halbe Miete.
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