Roger Hodgson – In the eye of the storm

Babygeschrei, aufgeregte Stimmen, Polizeisirenen, dann der dumpfe Knall einer Bombe. Mit rasantem Rhythmus und aufwühlendem Klavier beginnt Roger Hodgsons fast neunminütiger Alptraum vom großen Desaster („Had A Dream“).

Dieses langerwartete Solo-Album des ehemaligen Supertramp-Multiinstrumentalisten mit der wundervollen Stimme mutet fast schon wie eine Trotzreaktion auf das erschlaffte Supertramp-Programm an. Eine dynamische, äußerst frische Platte, auf_ der sich süchtig machende Balladen („Lovers In The Wind“), wie man sie noch in Form von „Give A Little Bit“ oder „Lord Is It Mine“ im Ohr hat, mit frechen Rockern paaren. Überraschenderweise bekommt man gar schwere Gitarrenlinien zu hören („I’m Not Afraid“). Hatte sich Hodgson nicht von Suptertramp getrennt, weil ihm Rick Davies‘ Kompositionen zu hart geworden waren?

In den eigenen Unicom Studios von Nevada City arrangierte und produzierte Romantiker Hodgson die sämtlich von ihm geschriebenen Stücke. Außer sporadischen Aushilfen wie Michael Shrieve an den Drums ließ er niemanden an die Instrumente.

Typisch für die durchgängig sehr bildreiche Musik steht „Only Because Of You“: ein Song, der acht Minuten durch mehrere Wasser wandert und die sanfte Spannung der „Fool’s Overture“ verströmt. Ein empfehlenswertes Album.