Ron Carter – Jazz & Bossa
Musikgeschichtlich hat Antonio Carlos Jobim mit seiner Musica Popular Brasileira ein wohliges Erdbeben ausgelöst, das bis heute nachhallt. So attraktiv aber allein das „Girl From Ipanema“ nun gewesen sein mag-auf Dauer fangen aber die ewig gleichen, sanft umspülten Melodien und die Tropical-Rhythmen an, zu kleben und zu nerven. Und wenn man sich allein die Liste der Titel anguckt, die aus Ron Carters Feder stammen und sein neuestes Brasil-Album Jazz & bossa dominieren, ahnt man, dass alles beim Alten geblieben ist „De Samba“ und „Obrigado“ „Ah, Rio“ und „Saudade“ heißen Carters Elogen auf die landestypischen Sehenswürdigkeiten und Charakterzüge. Und mit Liedern von Milton Nascimento und Jobim will Carter gleich noch die gewagte These untermauern, dass man sich gar nicht oft genug die brasilianischen Brisen um Nase wehen lassen kann. Falsch! Wenn daraus so eine gediegene Bossa-Tanztee-Veranstaltung herauskommt, kann man einfach nur Reißaus nehmen. Schließlich hat sich so rein gar nichts bei dem ehemals mehr poetisch als virtuos zupackenden Kontrabassisten getan, seitdem er sich schon vono Jahren in den Bossa nova verhört hatte. Nur die Mitstreiter wie Saxophonist Javon Jackson und Gitarrist Guilherme Monteiro sind jetzt andere.
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