Ron Carter – When Skies Are Grey… :: All That Jazz: Latin-Jazz
Er ist wahrscheinlich der meistbeschäftigte Bassist der Jazzgeschichte. Fachleute schätzen die Anzahl der Platten, an denen Ron Carter beteiligt war, auf eintausend, andere behaupten gar, es seien dreitausend gewesen. Wie auch immer, Fakt ist, dass der Amerikaner in seiner 40-jährigen Karriere mit allen Größen von Thelonious Monk über Miles Davis bis hin zu Herbie Hancock gespielt hat und längst eine Institution ist. Für sein jüngstes Opus hat sich Carter vom angestammten Jazz-Terrain in Latin-Gefilde aufgemacht. In vier Eigenschöpfungen und drei Fremdtiteln fusioniert er organisch die beiden Genres. So hält etwa „Loose Change“ fein die Balance zwischen Latin-Vibe und swingendem Jazz. Dem unsäglichen Gassenhauer „Besame Mucho“ gewinnt Carter neue Seiten ab, indem er ihn in ein gefühlvolles Minidrama verwandelt. Und Ray Bryants „Cubano Chant“ erklingt in einer gut gelaunten Variation – was umso mehr erstaunt, wenn man bedenkt, dass diese Platte nur wenige Tage nach der Beerdigung von Carters Frau entstand.
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