Rory Block – Best Blues and Originals

Als sie 1977 ihr Debüt unter anderem mit Hilfe der halben Little Feat-Mannschaft einspielte, wurde ihr Name wenigstens bei findigen Kennern zum Begriff: als Komponistin hochkarätiger R & B-Songs und Soul-Balladen und als Talent, das durchaus eine seriöse „Konkurrenz“ für Bonnie Roitt werden konnte. Der Wechsel zum Spezialisten-Label Rounder bedeutete dann einen gründlichen Stil-Wandel, nämlich zum Folk-8lues der 30er Jahre und zu Klassikern wie Skip James, Reverend Gary Davis und Robert Johnson. Auf deren Musik kam sie mit ihren vier zwischen 1981 und 1986 selbstproduzierten LPs immer wieder zurück – in oft fabelhaften Interpretationen, die nie angestaubt wirkten. Wie wenig sie sich von epigonalem Eifer inspirieren lassen mußte, bewies dos vor wenigen Monaten veröffentlichte HOUSE OF HEARTS (Zensor/Pläne). Wie originell Rory Block Blues-Antiquitäten zu interpretieren und „Future Blues“ zu singen versteht, dokumentiert jetzt der CD-Querschnitt aus ihren ersten vier Rounder-Platten durchaus generös mit 20 Songs und fast 70 Minuten Spielzeit. Beste Gelegenheit also, die Dame mit der Ausnahme-Stimme endlich einmal richtig kennenzulernen – überwiegend sehr gute Aufnahmequalität boten auch schon die Platten vor HOUSE OF HEARTS, und zwar einschließlich des Chrysalis-Erstlings INTOXICA-TION, der eine Wiederveröffentlichung auf CD unbedingt verdient hätte! Zeit war s allemal. 6(Musik), 5 (Überspielung)