Rottmuff – Okolyth
Manches Mal treibt der Retro-Kult von jungen Bands die seltsamsten Blüten. Wie bei Rottmuff, fünf Ruhrpott-Kerlen zwischen Mitte 20 und Mitte 30, deren erklärte Vorbilder Kraut-und Psychedelic-Rock-Helden wieAmon Düül II, Van der Graaf Generator oder Hawkwind sind. Entsprechend irrwitzig und acidgeschwängert klingt Rottmuffs erstes Album Okolyth. Die Musiker dunkelten das Aufnahmestudio komplett ab, sparten nicht mit Kerzen, Räucherstäbchen, Rauchwerk und wohl auch künstlichen Halluzinogenen, um sich dann hinter ihre Instrumente zu klemmen und einfach für die neuen Songs loszulegen. Das Resultat klingt nach den Amon Düül der Jahre 1969 bis 1972: vertrackt, wild, schwerblütig und streckenweise völlig durchgeknallt. Musik also,die man sich nicht einfach mal nebenbei zur Entspannung gönnt, sondern bevorzugt nachts, wenn die Dämonen ihr Unwesen treiben, wenn der Schlaf voller fieberhafter Träume ist, wenn die Welt wie eine Illusion wirkt. Rottmuff verknüpfen Neopsychedelia, Kraut, Heavy Rock und Ambient zu einem mystischen Soundgebilde, daß streckenweise an die ganz frühen Black Sabbath oder Pink Floyd erinnert.
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