Rubicon
Das Leben der Fields Of The Nemphilim nach Carl McCoy heißt Rubicon. Unter diesem vieldeutigen Namen formierten sich die Ex-Mitglieder der Golh-Rocker nach der Trennung vom Großen Vorsitzenden McCoy neu. Nun liegt mit WHAT STARTS, ENDS das erste Werk der fünf vor: zehn größtenteils überlange Stücke voller verfremdeter Gitarrensounds, beeindruckend behäbiger Bassläufe, kantiger Melodien und kauziger Texte. Kraftstrotzende Balladen wie ,Crazed“ wechseln sich ab mit donnernden, dunklen Rocksongs wie .Hard For You* und ,Watch Without Pain“. Mit aller Macht, so scheint es, wollen Rubicon unter Beweis stellen, daß sie schon immer der bessere Teil der Fields waren. Und mit dem neuen Sänger Andy Delany könnte das sogar gelingen. Meist schwerfällig und langatmig, aber durchaus nicht undramatisch, erzählt der in seinen besten Momenten mit brüchiger, belegter Stimme von verlorenen Seelen (»Killing Time“), steinernen Gefängnissen und düsteren Straßen (.Rivers“). Weniger überzeugend allerdings sind Rubicon, wenn sie die straighten Rocker raushangen lassen wollen. Dann versucht Delany zu singen. Und das klingt vor allem in den höheren Lagen dünn und dümmlich. Paul Wrights Gitarre pflegt derweil unbewußt, aber konsequent Big Country und U2 zu zitieren. Doch was bei denen für gewöhnlich als nur noch melodisch getarnter, genialischer Kracher endet, wird bei Rubicon meist nur zur unheilschwangeren Doors-Kopie. Und damit unfreiwillig komisch.
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