Ruby Turner – Paradise
Ruby Turner hat’s schwer. Stimmlich ist sie von älteren tiefschwarzen Ladies wie Aretha Franklin und Ann Peebles genauso weit entfernt wie von coolen Computer-Dompteusen wie Janet Jackson. Also versucht sie sich an einer zeitgerechten Weilerentwicklung von Pop-Soul der Tamla-Motown-Schule, was ihr bereits mit ihrem MOTOWN SONGBOOK einigermaßen glückte. Die Songs auf PARA-DISE haben allerdings nicht das Format jener Klassiker, und deshalb schrumpft Ruby Turner hier zu einer mittelprächtig talentierten Allerweltssängerin, die mal wie eine offensichtliche Kopie von Diana Ross („Sexy“), dann wieder wie eine vergröberte Ausgabe von Anita Baker, meist aber wie eine nirgends aneckende Quersumme aus drei Jahrzehnten Soul klingt. Und ein Ausbruchversuch in Richtung Jamaica endet mit dem Boutiquen-Reggae von „Leaves In The Wind“ eher kläglich. Auch die Maschinenplus-Bläser-Arrangements tragen zum zweifelhaften Gesamteindruck bei. Ruby Turner hat’s eben schwer. Oder fehlt ihr einfach noch die Persönlichkeit?
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