Ry Cooder – Paris, Texas

Blind Willie Johnsons „Dark Is The Night“ hatte Ry Cooder schon für sein Solo- Debüt aufgenommen. Viele der Slide-Improvisationen, die er 15 Jahre später zusammen mit David Lindley und Jim Dickinson für den Wim Wenders-Film einspielte, sind so gesehen Demonstrationen seiner „Kunst der wohltemperierten Slide-Gitarre“, wortlose und atmosphärisch faszinierende Blues-Paraphrasen auf der Basis des bekannten Themas. Zufall oder Absicht – jedenfalls scheint man bei den (analogen) Aufnahmen auf ein Rauschunterdrückungssystem verzichtet zu haben. Was nichts daran ändert, daß diese Aufnahmen unter strikt klangästhetischem Aspekt dem Ideal von Live-im Studi’o-Realismus so nahe kommen wie wenige andere. Überspielt wurde 1:1 wie bei der Vinyl-Veröffentlichung. Nur hätte man gerode in diesem Fall mal ausprobieren können, was der „NoNOI5E“-Prozeß an klangtechnischer Verbesserung bringt. Ein Experiment wäre das allemal wert gewesen, gerade bei einem so differenziert arbeitenden Mann wie Cooder. 6 (Musik), 4 [Überspielqualität)