Sam Prekop – Who’s Your New Professor

Wer sich einmal von der famosen Postrockpop-Gruppe The Sea & Cake aus Chicago verabschiedet hat, nicht ohne sein abschließendes Urteil „langweilig!“ gesprochen zu haben, wird bis zum jüngsten Tag keinen Zugang mehr zu ihnen finden. Ihm muss man nimmermehr kommen mit süßer Rede von der perfekten Einfalt, von melodiöser Pracht in der Tracht von Nüchternheit und Strenge, von großem Kunsthandwerk, das jedoch vom Muckertum nichts wissen möchte. Und wie schön es ist, dass nicht gleich wieder „Jazz“ mit flotten Fingern in die Rezensententastatur geklopft werden muss, nur weil auch wieder der ewige, ewig beseelte Rob Mazurek (Calexico, halb Chicago etc.) auf Sam Prekops zweitem Soloalbum in seine Gestopfte pustet. Verabschieden wir uns also von dem Gedanken, dass sich zur Kennerund Gefolgschaft von Meer und Kuchen und dem „Mark Knopfler des Postrock“ (wie ihn der Autor gerne mal scherzhaft genannt wissen möchte, ohne dass gleich wieder Leser mit flotten Fingern harsche Differenzierungsforderungen in ihre Tastaturen klopfen) im Speziellen noch einer missionieren ließe, der sich schon einmal abgewiesen sah – samt seinen Pop – oderwohl eher Rock-ästhethischen Empfindungsgebräuchen. Bleiben wir eben alleine zurück und brausen mit feinem Strahl die Seele ab mit dieser Platte, lassen uns schaukeln von einem Schlagwerkspiel eines Chad Taylor (Chicago Underground Duo/Trio/Quartet] in fast höchster denkbarer Form von Percussionisten-Sensibilität und streicheln mit unsichtbarer Hand über Sam Prekops Stimme, Gitarre. Piano wie in einer an Grasmatten, Perserteppichen und Katzenrücken besonders reich ausgestatteten Sinnenschule.

VÖ: 7.3.

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