Samba Touré

Binga

Glitterbeat/Indigo (VÖ: 9.4.)

Wer Tuareg-Rock mag, könnte sich auch für diesen Mali-Blues begeistern.

Mali ist berühmt für die legendäre, oasenhafte Wüstenstadt Timbuktu – und auch für den Wüstenblues der Tuareg. Der malische Sänger und Gitarrist Samba Touré allerdings kommt aus einer Gegend der Sahelzone knapp südlich der Sahara, namens Binga – nach der er auch sein viertes Album auf dem Glitterbeat-Label benannt hat.

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„This isn’t an influence, it’s my natural style“, sagt er angesichts der Tatsache, dass er sich hier also nichts Fremdes aneignet, sondern den herben Klang seiner Heimat zum Ausdruck bringt. Wichtig dafür sind die malische Spießlaute namens Ngoni, die einen schönen, man möchte fast sagen, Twang hat, und gern kontrastreich in Dialog tritt mit der gewöhnlichen Gitarre. Etwas Mundharmonika schwebt auch in der sandigen Luft. Die Percussion-Instrumente sind aus Flaschenkürbis geschnitzt und treiben die Hypnose voran, die mit Tourés beschwörender Stimme einsetzt.

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Doch obwohl Touré heimatverbunden bleibt, ist er alles andere als ein verblendeter Patriot: Er kritisiert in seinem perkussivem Klagegesang sowohl Kriegstreiberei als auch den schlechten Zustand der Schulen in Mali. Er singt dies als einer, dem es selbst als Kind verwehrt wurde, zur Schule zu gehen. Samba Touré fordert eine bessere Zukunft ein. Wer das kitschig findet, hat möglicherweise ein gestörtes Verhältnis zur Gegenwart.

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