Sebadoh
Harmacy
Wie alternativ ist Alternative, wenn Radiostationen in den USA, die sich vorher „Classic Rock Station“ nannten und Pink Floyd und Toto spielten, nun „Commercial Alternative Station“ nennen und Soundgarden und Smashing Pumpkins spielen? Sind die Pumpkins die Pink Floyd der 90er Jahre? Fragen über Fragen, deren Antworten Lou Barlow schon immer scheißegal waren. Seine Band Sebadoh ist die letzte Bastion im Indie-Rock; eine Band die nicht im Traum daran denken würde, dem Club der alternativen Schlock-Rocker beizutreten. Dann schon lieber Indie. Und das richtig. HARMACY ist ein, äh, Meisterwerk. Und wer Ohren hat, zu hören, höre, daß es hier wahrliche Indie-Hymnen zu entdecken gibt, Hits, Hits, Hits. Lou Barlow, der seinem ehemaligen Brötchengeber J Mascis (Dinosaur Jr.) in jeder Beziehung längst hinter sich gelassen hat, macht Musik, die etwas zu geben vermag, Musik, die etwas preisgibt von den Machern. HARMACY gibt mit Punk-Schrammel-Pop dem Indie-Rock den guten Namen zurück, und natürlich hat HARMACY auch etwas mit den vier Buchstaben zu tun, ohne die eine Sebadoh-Rezension nicht auskommt: Lo-Fi.