Seely – Seconds

Häuser zu bauen fanden die Architekturstudenten Steven Satterfield und Lori Scacco nicht sonderlich spannend. Sie musizierten statt dessen lieber mit Seelenverwandten wie Trans Am oder Yo La Tengo und gründeten eine eigene Band. Mit bierernstem College-Gefrickel haben Seely dennoch nicht viel am Hut, sondern wandern mit kratzigen Gitarren und Loris schüchtern-introvertiertem Gesang auf psychedelischem Terrain. Kunstvoll, doch nur wenig originell verzahnen sie ihre Melodien ineinander. Songs wie das Instrumental „The Hourglass“ oder das sanft dahinfließende „Like White“ klingen so, als hätte man die frühen Pink Floyd geradewegs in die amerikanische Gegenwart katapultiert. Das verbucht zwar zunächst dank widerborstig-stimmungsvoller Geste einige Sympathie für sich, mündet jedoch über die gesamte Albumlänge in gelangweilte Schläfrigkeit. Das erkannten wohl auch Seely selbst und klebten daher zur Abwechslung immer wieder kurze Ambient-Intros vor die Songs, die aber leider recht unmotiviert und abrupt in die wabernden Klangflächen hineinbrechen. Nur selten läßt SECONDS aufhorchen: Das viel zu kurze Intermezzo „San Salvador“ etwa begeistert mit patschigem Charme, und „Syballine“ klingt wegen seiner bedrohlichen Gitarren wie ein Raubtier auf dem Sprung. Doch das war’s dann auch schon.