Selig

Magma

Vertigo Berlin/Universal

Kraftmeier-Rock? Nicht nur. Auf MAGMA klingen Selig erstaunlich schlüssig.

„Wenn es nicht rockt, ist es für’n Arsch“, sagte einmal Charlotte Roche, seinerzeit als Moderatorin der VIVA-Zwei-Sendung „ Fast Forward“ so etwas wie die Spokeswoman der deutschen Indie-Republik.  Aber hey: Das war in den Neunzigern. Und die Neunziger sind vorbei. Andererseits, ein schönes Paradox, kommen die Neunziger gerade wieder, Entsprechendes liest man allerorten. Insofern können sich Selig selbst auf die Schultern klopfen. Denn von geringen Modifikationen im Sound abgesehen erinnert MAGMA an jene Alben, mit denen die Hamburger vor auch schon wieder 15, 20 Jahren zu einer der erfolgreichsten Bands des Landes wurden. Bedeutet: Nach wie vor schnoddert sich Jan Plewka durch emotionale Randnotizen aus seinem Leben. Girls, Girls, Girls, aber auch Erfolg und der Zustand der Welt im Allgemeinen sind seine zu bewältigenden Probleme. Dazu spielt die Band (ebenfalls nach wie vor) wohltemperierten Midtempo-Rock, der nicht nur die 90er-, sondern vor allem die 70er-Jahre anvisiert und etwas weniger kraftmeierisch produziert wurde als der Vorgänger VON EWIGKEIT ZU EWIGKEIT. Zusammengeführt durchaus angenehm, in einigen Songs, etwa „Alles auf einmal“ und „Schwester Schwermut“, richtig gut. Wenn man Rockmusik mag.