Shannon McNally & Neal Casal – Ran On Pure Lightning

Die bildhübsche Sängerin und Songwritenn Shannon McNally, geboren in New York, wohnhaft in New Orleans, kann sich offensichtlich vor Verehrern nicht retten: NealCasal hat, kaum daß das McNally-Longplay-Debüt geronimo erschienen ist, dieses Mini-Album – acht Songs in knapp 30 Minuten Laufzeit – produziert, selbst zu Gitarre und Mikrofon gegriffen und überdies Studiocracks der Güteklasse A zusammengetrommelt: Don Heffington, Hutch Hutchinson, Greg Leisz und Benmont Tench. Welchem Freund des gut abgehangenen Americana-Liedguts gingen da nicht Herz und Ohren über, wenn Greg Leisz die Pedalsteel zum Weinen bringt („Sunset Flood“), die Harmonies gen Himmel zu schweben scheinen wie seit Emmylou Harris‚ besten Zeiten nicht mehr („John Finch“) oder Miss McNally mit kehligem Timbre den „Pale Moon“ beschwört. Das ist fraglos alles sehr nett, ungeheuer wohlklingend auch, mit diesen sanften, gelegentlich mit Country liebäugelnden Oldschool-Westcoast-Folk-Klängen. Aber leider hat man trotz manch zauberhafter Details derlei schon öfter und um einiges besser, vulgo: inspirierter gehört. Das der Bilderstürmerei eher unverdächtige Americana-Magazin „No Depression“ bringt’s auf den Punkt: „For simpler times when simpler emotions were all a person needed to face life“ seien diese Songs geeignet, heißt es da. So etwas nennt man dann wohl ein vergiftetes Kompliment.

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