Sheryl Crow :: Hits and Rarities

Zwei CDs mit dem Besten aus fünf Studioalben plus zwölf „Raritäten“: uramerikanischer Mainstream-Poprock.

Nennen wir’s mal das Tracy-Chapman-Syndrom: Einem respektablen Debütalbum, das man Jahre später noch ganz gerne hört, folgen ordentliche, phasenweise leidlich inspirierte, aber einen nie vom Hocker hauende Zweit-, Dritt-und Viertwerke, bis man als Künstler in der Schublade steckt, auf welcher geschrieben steht: Mittelklassesängerin, deren CDs Mittelklassetypen in die CD-Wechsler ihrer Mittelklasse-BMWs einlegen-und froh sind, vorübergehend mal von diesem ganzen Tina-Turner-, Phil-Collins- und Joe-Cocker-Kram wegzukommen. Schade eigentlich. Schade auch, dass man über Sheryl Crow seit geraumer Zeit eher in der Yellowpress denn in Musiemags liest, aber auch mit der Doppel-CD hits and rarities wird sich daran erst mal wenig ändern. CD l, die Hits, ist kaum mehr als ein Aufguss des noch gar nicht so alten the very best of …-Albums, wobei 10 von 18 Tracks allein den ersten drei Longplayern tuesday night music club, sheryl crow und the globe sessions entstammen. Später war da tatsächlich nicht mehr viel -außerdem zweifelhaften Renommee, das man durch einen Bond-Titelsong(„Tomorrow Never Dies“) und ein Duett mit Sting(„Always On Your Side“) zu ernten vermag. CD 2 enthält Live-Takes aus dem Budokan, Single-B-Seiten („Chances Are“, „Keep On Growing“) sowie eine Handvoll weiterer Goodies für Leute, die auf diese Art von kompetent inszeniertem, ausgefuchst arrangiertem, beizeiten auch Laune machendem Mainstream-Poprock stehen.